Statement

Meine Beschäftigung und mein Interesse in der Malerei ist Bewegung.
Bewegungsabläufe im weitesten Sinne.

 

Bewegung ist Veränderung. ZEIT, Zeitverläufe, Brüche, Splitter, Pausen, Stille. „Bewegung als Beschreibung des Raumes findet in der Zeit statt“ (Hermann Kern).

Film, Filmschnitte, die Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Situationen und Ereignisse nebeneinander … short cuts. Musik ist abstrakte Bewegung. Tempo, Dynamik, Rhythmus, Intervalle, Klänge, Pausen. Zeitgenössische Musik, Free Jazz …

Bewegung des Geistes. „Bewegung muss sich auch dort noch – und vielleicht gerade dort – ereignen, wo nicht mehr Dinge ihren Ort im Raum verändern“ (Henri Bergson). Bewegung als Charakteristikum jeglichen Lebens.

In meiner Serie „Splitter“ 2017-19 (auf Papier) spielt die abgebrochene, zerrissene Form, Formsplitter (Zeitsplitter) eine Rolle. Auch Zerstörung passiert durch Bewegung… Ein Thema, das mich sehr beschäftigt, be-wegt, vor allem die Auseinandersetzung damit. Alles hat mit Allem zu tun.

Es gibt keine Vorlagen für meine Arbeiten. Ich arbeite intuitiv, prozessorientiert, auch mit dem Zufall, auf den ich reagiere. Immer ist das Scheitern ein Bestandteil des Arbeitsprozesses. In diesem Arbeits-und Entstehungsprozess entwickeln sich die abstrakten Möglichkeiten fortlaufend. Einiges wird verworfen, übermalt, neu konzipiert und ausbalanciert, bis zur Findung einer Komposition. Bis ich eine Arbeit „absegne“, kann es länger dauern.

Die Experimentierfreude ist Teil meiner Arbeitsweise. Ich bin neugierig auf neues Material. Vorwiegend arbeite ich mit Acryl, Lack, Ruß, Tusche u. a. So benutze ich unterschiedliche Bildträger wie Acrylglas, Folie, Holz, Metall, auch Leinen und Papier u.a., und arbeite mit Spachteln, Rakeln, Pinseln und anderen Werkzeugen.

 

Claudia Lerch
Berlin, 2020